Mittwoch, 7. August 2013

Bedingungsloses Grundeinkommen BGE

Funktion des Geldes

Einkommensarten die die Forderung des bedingungslosen Grundeinkommens BGE alle tangiert sind monetäre Entschädigung für die Bereitstellung der Wirtschaftsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital, wobei für das Gros der Bevölkerung ersteres von hauptsächlicher Bedeutung sein wird.

Bevor das Geld als standardisiertes Tauschmittel benutzt wurde, Existierte der Tauschhandel Ware gegen Ware und Ware gegen Arbeit. Im Laufe der Zeit wurden einfachere, austauschbare Mittel als Wertersatz für Waren und Dienstleistungen erfunden und eingeführt: Das Gold und nachher die Münzen, deren Wert zuerst die Münze physisch verkörperte und später durch die vom Bund herausgegebene Münze verbriefte (Münzregal). Um die unhandlichen Münzen zu umgehen, Geldscheine als tauschbarer Wertersatz für die Münzen und schliesslich das Giral- resp. Buchgeld.

Geld (M1) ist ein Instrument zur Abwicklung des täglichen Handels mit Güter und Dienstleistungen und zu deren Substitution. Das Geld besitzt keine Moral und ein Grundrecht auf den Besitz von Geld besteht ebenfalls nicht und das bedingungslose Grundeinkommen BGE würde der Funktion des Geldes in keiner Weise gerecht, im Gegenteil würde es der Funktion des Geldes diametral entgegenstehen! Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen BGE würden nun auf einmal die Nationalbank und die Politik nebeneinander, nicht miteinander und auch nicht koordiniert, Geldmengenpolitk betreiben. Damit Geld aber allgemein Vertrauen geniesst, muss es im richtigen Masse knapp sein (SNB)


Korrumpierte Funktionalität des Geldes

Was geschieht nun mit dieser Balance, wenn in einem Staatsgebilde eine Regierung beginnt, Giralgeld ab ihren Konten zu allen Bürgerinnen und Bürger zu verteilen, was die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens BGE nach sich ziehen würde? Eine Variante wäre, von alle Bürgerinnen und Bürger werden vorgängig entsprechende neue Steuern einzuziehen um diese umzuverteilen. Geldmittel würde solange umverteilt, bis sich Vermögen und Einkommen (diese durch Steuererhöhungen) unter allen BürgerInnen nivelliert haben. Bereits hier drängt sich die Frage auf, was mit der Geldmenge in dem Moment geschieht, in dem durch z.b. Wareneinkäufe von EinwohnerInnen der Schweiz im Ausland getätigt werden.

An dem Tag, an dem die umzuverteilenden Geldmittel versiegt sind, muss die Regierung für die Weiterführung der Auszahlungen der bedingungslosen Grundeinkommen BGE neue beschaffen.

Exkurs: Was geschieht finanzmarkttechnisch, wenn die Nationalbank die Notenpresse anwirft und Noten druckt und den Geschäftsbanken gegen Wertschriften liefert? Die Geldmenge M1, also die sich in Umlauf befindenen Banknoten, erhöht sich: Inflationsgefahr!

Das kann sie über folgende Wege tun: Z.B.
  1. Refinanzierung bei der Notenbank, hier der SNB, oder Geschäftsbanken im In- und Ausland mittels Krediten
  2. Refinanzierung auf dem globalen Kapitalmarkt durch Emission neuer Bundesanleihen
  3. Erhöhung der Steuereinnahmen durch Steuererhöhungen und der Einführung neuer Steuern
  4. Wenn dann 1-3 nicht mehr funktionieren oder bereits ausgeschöpft sind: Erhöhung der Geldmenge durch den Druck neuer Banknoten und deren Herausgabe. Banknoten sind letztendlich nichts anderes als auf die Schweiz. Nationalbank SNB bezogene Wechsel!
Dieses Vorgehen müsste konsequenterweise beliebig oft wiederholt werden dürfen. Welchen Einfluss auf die Leistungsbilanz und damit einhergehend die Entwicklung der Wirtschaft und folglich des Wohlstandes eine Geldmengenerhöhung einer Notenbank hat, muss der Leserschaft nicht mehr extra ausgeführt werden.

Funktionalität des Geldes im Zusammenhang mit dem Begehren des bedingungslosen Grundeinkommens BGE: Sie wird durch dieses korrumptiert!


Geld verschenken

Was geschieht geldwirtschaftlich betrachtet, wenn ich (mein) Geld jemandem verschenke?Ich verzichte zu Gunsten einer Drittperson auf die Möglichkeit des Konsums von Güter und Dienstleistungen oder zukünftige Zinserträgen auf dem Kapital. Auch wenn die beschenkte Drittperson das Geld wiederum weiterverschenkt, es musste am Anfang der Kette durch Erträge auf Arbeit, Boden oder Kapital einmal erwirtschaftet werden.

Geld ist ein nach der Wirtschaftslehre knappes Gut, also nicht in unendlicher Menge vorhanden. Wenn ich also Geld verschenke, wird im gesamten Wirtschaftskreislauf nicht Geld in seiner Menge reduziert oder erhöht und auch kein Mehrwert geschaffen. Auch der Wohlstand im Land verändert sich in seiner Gesamtheit durch die Geldschenkung nicht. Ich kann auch nicht unendlich viele Geldschenkungen tätigen oder unendlich oft, ich kann es nur solange tun, bis meine selber angeäufneten Geldreserven versiegt sind.


Technologische Innovationen bis zum paradiesischen Zustand

Die technologische Innovationen haben sich bis zum paradiesischen Zustand entwickelt: Roboter macht für uns Haushalt etc. chauffiert uns in unseren Autos herum, sähen und ernten Erdäpfel, Tomaten in unseren Gärten, pflanzen Rebstöcke und servieren uns Wein und bügeln unsere Kleider. Diese Technologien einmal angeschafft könnten wir uns also eine menge Zeit und Geld sparen und könnten somit unser zum leben nötiges Einkommen reduzieren und müssten viel weniger einem Erwerb nachgehen. Dieser Erwerb wäre viel effizienter als heute und würde den Arbeitgebern viel mehr Unternehmensgewinn bescheren wodurch diese für weniger Arbeitszeit infolge erhöhter Wertschöpfung mehr Lohn auszahlen könnte.

Weniger Arbeitnehmer könnten mittels viel höheren Löhnen das bedingungslose Grundeinkommen BGE für alle finanzieren. Soweit das Modell. Dem entgegen steht der internationale Standortwettbewerb für Unternehmen. Die Arbeitnehmerschaft würde ihre Arbeitskraft einem Unternehmen im einem Land oder an einem Standort mit weniger Steuerbelastung für das Unternehmen zur Verfügung stellen, weil dieses höhere Nettomargen erzielen und damit in der Lage sind, höhere Löhne, die mitunter weit über das bedingungslose Grundeinkommen BGE reichen, zu bezahlen. Die Idee der technologischen Innovation als Finanzierungslösung für das bedingungslose Grundeinkommen BGE muss demnach wohl wieder verworfen werden!


Motivation zur (Weiter-)Bildung

Für die Finanzierung des bedingungslose Grundeinkommen BGE müssten angesichts der Umverteilungsmechanismen die oberen Erwerbs- und Kapitaleinkommen verstärkt herangezogen werden. Es muss von einer Besteuerung und damit fiskalen Abschöpfung oberer Erwerbseinkommen in einem Grad von gegen 100% ausgegangen werden. Warum sollte jemand unter dieser Voraussetzung noch bemüht sein, eine strengen Berufsausbildung auf sich zu nehmen um dann doch keinen finanziellen Mehrwert für sich in Anspruch nehmen zu können?


Staatsquote und Wirtschaftswachstum

Welchen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum und damit den Wohlstand eines Landes eine höhere Staatsquote, zu welcher eine Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens BGE systembedingt (siehe Fragestellungen zu dessen Finanzierung) führen würde, hat, muss kaum näher erläutert werden:



Untauglicher Versuch

Die Volksinitiative "Für ein bedingungsloses Grundeinkommen BGE“ stellt ein aus der Zirkusmanege für die Politik entwendeter Taschenspielertrick getarnt als süsser Teddybär und damit einen untauglichen Sympathiegewinnungsversuch dar.